Schnell noch ein Badebild auf die Wochenkarte setzen, bevor der Sommer vorbei ist! Für all die, die das Sommerfeeling ein bisschen konservieren wollen mit Hilfe eines Akustikbildes, das nicht nur den Schall dämpft, sondern auch die Herbst-Winter-Depression, wenn diese in den kommenden Monaten ihre schrille Stimme erheben will (und wird) …
Ich find Ernst Ludwig Kirchner gut. Supergut!
Er hat wenig Interesse an der Realität, zumindest habe ich diese Vermutung, wenn ich mir seine Bilder so anschaue. Ich präzisiere ein wenig und sage: er hat wenig Interesse an der äußeren Realität.
Bei den „Badenden am Teich“ wird die Realität jetzt nicht so sehr verbogen, wie das bei Kirchner sonst schon mal der Fall sein kann. Die Farben sind eher mal auf der naturalistischen Seite, und die dargestellten Personen, wenn auch ziemlich stilisiert, sind sofort als Personen erkennbar.
Das ist es ja, was die Expressionisten so interessant macht, noch viel interessanter als die Impressionisten: dass sie die Welt nicht so abbilden, wie sie ist, und wir uns trotzdem spontan (oder auch überhaupt nicht) damit identifizieren bzw. uns darin zurechtfinden können.
Beginnend mit den Impressionisten bekommt die bildende Kunst so eine zusätzliche Schicht, die schon fast musikalisch ist, also mit unseren Gefühlen spielt, bzw. diese sogar erst mal auslöst.
Wie auch immer, das obige Bild von Ernst Ludwig Kirchner ist ja hinsichtlich des Abstraktionsgehalts ziemlich niederschwellig, jede/r erkennt sofort die drei Badenden, trotzdem ist es weit genug weg von Schlager oder Smooth Jazz, um nochmal die musikalische Analogie zu bemühen, dass man es als anspruchs- aber nicht mühevoll bezeichnen kann.
Und wie immer bei unseren Akustikbild-Motiven von der Wochenkarte: eine Woche lang bestellbar, dann wird es wieder ins Archiv verbannt …