Auf einer seiner Europa-Reisen kam der amerikanische Maler John Singer Sargent offensichtlich auch mal in der Schweiz vorbei. Am Vierwaldstädter See war er wohl nur mit dem kleinen Gepäck unterwegs, denn anstatt unser Akustikbild von der Bucht von Uri auf einer Leinwand in Öl zu verewigen, hat er sich hier mit einem Aquarell begnügt.
Was dem Sujet nicht zum Nachteil gereicht, denn so luftig locker wie hier kommen Sargents Ölbilder nicht oft daher. Luftig und locker lässt sich dann auch der Aquarellblock herumtragen, auch ganz ohne Staffelei, was sicher auch wieder einen positiven Einfluss auf die Laune des wandernden Malers gehabt hat.
Da kann man sich nur wünschen, dass er nicht den gleichen Fehler gemacht hat wie ich vor ca. 20 Jahren, nämlich in einer Berghütte ein Paar Bratwürste mit Brot zu bestellen, für sage und schreibe 17 Fränkli. Die Verkleinerungsform von „Franken“ kommt auch nur dem Schweizer locker von den Lippen.
Also hoffe ich einmal, dass John Singe Sargent 1870 noch nicht Bekanntschaft gemacht hat mit der modernen Interpretation der Schweizer Gastfreundschaft, und dass er sich zur ordentlichen Brotzeit auch noch einen anständigen Rotwein leisten konnte, und dass seine vom Malen gute Laune nicht direkt proportional zum Inhalt seiner Geldbörse weniger wurde.
Direkt proportional zum zugegebenermaßen nicht ganz geringen Preises eines Akustikbildes ist die Wirkung auf die Laune seiner neuen Besitzerin / seines neuen Besitzers, erstens wegen der schonenden Wirkung auf die Nerven in Sachen Lärmreduzierung, und zweitens in Hinsicht auf die anregende Wirkung der klaren und ästhetischen Farben!