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Stehender Akt

Eher elegant als erotisch aufgeladen kommt unser heutiges Akustikbild der Woche daher, trotz der nackten Tatsachen …

Ist das nicht genau das, was Kunst ausmacht: Ein (grundlegendes) menschliches Bedürfnis zu sublimieren, oder doch aus einem ganz anderen Blickwinkel zugänglich zu machen?

Thumbs Up für Arthur Bowen Davies, den Schöpfer unseres Akustikbilds. Der mir bisher völlig unbekannt war.

Ein kurzer Besuch bei Wikipedia zeigt uns, dass er wohl gerne auf dunklen Papieren gemalt hat, wie auch bei obigem Motiv.

Ferner kann man lesen, dass er von den „Luministen“ beeinflusst war, jenen Malern des Postimpressionismus, die besonderen Wert auf Lichteffekte legten.

Und einer der effektivsten Lichteffekte ist dann ja auch das Malen mit Weiß auf dunklem Papier, weil man da eben das Licht modelliert, und nicht die Schatten.

Würde mich mal interessieren, ob auch dieses Bild von Gaston La Touche zum Luminismus gezählt werden kann …

Bei unserem heutigen Akustikbild kommt noch die starke grafische Komponente hinzu, die von dem „zweiten Hintergrund“, der hellbraunen Fläche, ausgeht. Wenn man dann liest, dass Davies auch in der Werbung tätig war und Werbeplakate entwarf, erschließt sich dieser grafische Handgriff mühelos.
Es würde mich auch nicht wundern, wenn unser Motiv ein erster „Entwurf“ für eine Körperpflegeserie gewesen wäre. Angesichts des ausgehenden 19. Jahrhunderts aber eher unwahrscheinlich …

Vielleicht noch interessant hinsichtlich der Person Arthur Bowen Davies: er hatte Alfred Barr (Gründer des MOMA), bei der Gründung des Museum of Modern Art in New York unterstützt. Was immer das heißen mag.
Und er reiste 1923 nach einem Herzinfarkt noch schnell für seine letzte Schaffensphase nach Italien, bevor er 1928 einsam in seinem Florentiner Atelier starb.

Wie immer: dieses Motiv ist eine Woche lang als Akustikbild zu haben, bis zum 22.11.2020, 12 Uhr.

„Die Wochenkarte“

Diese leckeren Bilder waren schon auf unserer Wochenkarte