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En France

Der Lentz ist da!
Letzte Woche sind wir noch schnell rüber gefahren, bevor vielleicht ein weiterer Lockdown das Grand Est unbesuchbar macht. Wichtige Spätsommergeschäfte standen an: wie jedes Jahr haben in Frankreich die Weinwochen begonnen, bei denen wir uns immer mit lecker Crémant eindecken. Den guten „Lentz“, der z.B. hier 9,25€ plus Versand kostet, gab’s (wie fast jedes Jahr) für knappe 5€, bei Abnahme von drei Kisten, sprich 18 Flaschen …

Gott sei Dank reflektiert unser heutiges Akustikbild-Wochenkarten-Motiv eine andere Zeit.
Eine Zeit, in der man sich weder um Covid-19, noch Reisebeschränkungen, noch um Crémant-Vorräte kümmern musste. Nicht, dass es damals keinen Schaumwein gegeben hätte, aber z.B. die Bezeichnung „Crémant“ wurde erst 1994 eingeführt, für „Champagner“ der nicht aus der Champagne stammt.

Und überhaupt: es ist wenig bis nichts bekannt über van Goghs Schaumweinkonsum. Man munkelt, er hätte dem Absinth zugesprochen, und die Farbverschiebungen in vielen seiner Bilder seien weniger Ausdruck von Kreativität als der psychedelischen Wirkung des Absinths zuzuschreiben …

Wer jetzt schnell mal in obigem Bild nach Farbverschiebungen Ausschau hält, wird wahrscheinlich an der „blauen“ Mauer hängen bleiben. Da man, glaube ich, nicht davon ausgehen kann, dass in der bäuerlichen Provence (oder sonst einem Landstrich des 19. Jahrhunderts), irgend jemand Zeit und Muße oder gar Material hatte, seine Steinmauern in welcher Farbe auch immer anzumalen, spricht einiges für die Absinth-Theorie. Also nicht nur blaue Mauer, auch blauer van Gogh. (Auch wenn Absinth eine grünliche Farbe hat, wäre „blauer van Gogh“ doch die korrektere Bezeichnung bei einem hypothetischen Absinth Missbrauch).

JEDOCH:
Fragt man die Fotografen, so können die haufenweise Geschichten davon erzählen, dass alle Objekte, die sich an einem Tag mit blauem Himmel im Schatten befinden, eine blaue Tönung annehmen. Alles, was nicht von direktem Sonnenlicht beschienen wird, wird bläulich. Weil es den Himmel reflektiert.

In der freien Wildbahn fällt das fast niemandem auf, weil das Gehirn das rausrechnet. Moderne Kameras sind auch sehr gut im Rausrechnen, man nennt das automatischen Weißabgleich. Wer aber auf seinen blaue-Himmel-Fotos genau hinschaut, wird die blauen Schatten finden. Am offensichtlichsten z.B. in Fotos mit Schnee, dort sind die Schatten fast schon rein blau, weil der Schnee keine eigene Farbe hat, und so nur der reflektierte Himmel zum Tragen kommt.

Soll heißen, dass wir bei diesem Bild die Absinth-Anteile wieder raus- und die Himmelsanteile reinrechnen müssen, was dazu führt, dass wir van Gogh nun eine außergewöhnliche Beobachtungsgabe bescheinigen können. Was moderne Studien ebenfalls belegen, auch über den Umweg des Absinths. Diese Studien konnten keine schädliche Wirkung von Absinth auf das Nervensystem nachweisen, außer der das Nervensystem schädigenden Wirkung des Alkohols.

Nicht unerwähnt bleiben darf natürlich die gegensätzliche (oder ergänzende?) Ansicht aus dem Ärzteblatt von 2001, mit der Warnung vor der „neuro-, nephro- und gastrotoxische(n) Wirksamkeit des im Absinth enthaltenen Thujons“ …

Da bin ich dann auch froh, dass ich mir persönlich keine Gedanken über toxische Wirkungen von Absinth machen muss, weil ich noch nie einen getrunken habe. Bin ja eh kein Schnapstrinker, und wenn’s mal was anderes als Bier oder Rotwein sein soll, dann fällt meine Wahl doch recht oft auf Crémant.
Der Lockdown könnte also kommen.

Und das schöne Spätsommerbild, das übrigens den Titel „Bauernhaus in der Provence“ trägt, kann ab heute als Akustikbild geordert werden.

„Die Wochenkarte“

Diese leckeren Bilder waren schon auf unserer Wochenkarte