Dass sich römische Götter den Himmel teilen kam mir immer schon verdächtig vor. Klar, die Römer wussten nix davon, dass die Erde und alle anderen Planeten sich um die Sonne drehen, also auch nix davon, dass sich zwischen Mars und Venus die Erde drängt.

Paolo Veronese, der Maler unseres heutigen Akustikbildes, war schon 12 Jahre tot, als Giordano Bruno auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden ist, dafür, dass er behauptet hatte, dass die Erde nicht den Mittelpunkt des Universums darstellt.

Aber Veronese hat ja keinen kosmologischen Reigen gemalt, sondern ein göttliches Geplänkel, das von einem Baby-Amor ergänzt wird, und der hat ja nun wirklich nix am Sternenhimmel verloren.

Mir ist es auch immer viel zu viel Aufwand, in solchen mythologisch aufgeladenen Bildern nach einer Aussage zu suchen. Mars, Venus, Amor und Hund mögen eine Bedeutung haben, vielleicht noch verstärkt durch die Konstellation (oops) auf dem Bild oder durch die Tatsache, dass alle Figuren durch Berührungen verbunden sind, aber alle meine Aufmerksamkeit ist absorbiert von der Verteilung von Licht, und von den Gelb- und Gold- und Brauntönen in Vorder- Mittel- und Hintergrund. Und dann noch der rosa Helmbusch!

Das Bild zieht einen durch seine Ästhetik in Bann, und ist das nicht der Sinn von Malerei, der weiterreicht als das reine Erzählen, die reine Darstellung von Geschichten?

Das Bild ist übrigens in seinen dunklen Stellen übersät von kleinen „Fehlstellen“, wie hier zu sehen …

… die von mir sorgfältig wegretuschiert worden sind, damit Sie ein 1A Akustikbild erhalten, wenn Sie ein 1A Akustikbild kaufen 😉

Man beachte auch ganz rechts den Fingerabdruck, den ich aber nicht wegretuschiert habe, weil es ja der Abdruck des Künstlers selbst sein könnte …
(wer sich das Bild genauer anschauen will, inklusive Fehlstellen, sei auf diese Seite des Google Arts Projects verwiesen)