Skip to content
0
Your cart is empty. Go to Shop
0
Your cart is empty. Go to Shop

Der Hexenmeister

Total atypisch, das.

Und ich dachte immer, Spitzweg sei der Maler des Kleinbürgertums schlechthin … konnte mir sogar vorstellen, dass er eine eigene Kunstrichtung erfunden hat, den Spießerismus (oder so), dessen erfolgreichster Vertreter er dann auch war, neben unzähligen unbekannten Hobbymalern.

Andererseits konnte er ja echt mit dem Pinsel umgehen. Und „Der arme Poet“ hat ja was. Etwas, das über die Spießigkeit hinaus geht. Und wer weiß, vielleicht sah die Welt seinerzeit tatsächlich so aus, wie in Spitzwegs Bildern?

Aber wahrscheinlich eher nicht. Weder wie in unserem heutigen Akustikbild der Woche, dessen Sujet so sehr untypisch ist für Spitzweg, noch im armen Poeten, noch in seinen sonstigen Darstellungen des Kleinbürgertums.

Nun war ja Spitzweg zuerst einmal Apotheker, und man kann behaupten was man will, ich behaupte, die hängen doch alle voll mit Geld, und dann hatte er auch noch geerbt, bevor er sich dann ganz der Malerei widmete. Soll heißen, dass er wohl nie nix mit finanziellen Engpässen zu tun hatte, die eine Künstlerseele ja ganz anders prägen als der gedeckte Tisch und das gemachte Bett.

Vielleicht sah als Spitzwegs Welt tatsächlich so aus? Wenn man doch eines aus der Kunst lernen kann, dann doch dies, dass es keinerlei Pflicht zur Objektivität gibt. Nicht mal nen guten Anlass dafür.

Und auch wenn ich froh bin, über den „Hexenmeister“ gestolpert zu sein, weil er halt so anders aussieht als die meisten anderen Sachen von Spitzweg, die man sonst so kennt. Und die ich mir ja nicht anschauen muss, weil mir sonst so blümerant wird, wie wenn ich, immer, immer, unfreiwillig Zeuge einer Schlagersendung werde.

Der Hexenmeister hat zwar nicht die Klasse eines Hieronymus Bosch, nimmt aber doch das Fantasy-Zeugs à là Herr der Ringe vorweg.

Das Kleinod ist als Akustikbild bis 18.10.202 12 Uhr erhältlich.

„Die Wochenkarte“

Diese leckeren Bilder waren schon auf unserer Wochenkarte